Medroxy-Progesteron-Azetat (MPA) in Lebensmitteln Was ist Medroxy-Progesteron-Azetat (MPA)?
MPA ist ein synthetisch hergestelltes Sexualhormon. Es ist ein Abkömmling des weiblichen Gelbkörperhormons Progesteron.
MPA zählt zur Gruppe der Gestagene. Diese kontrollieren die Einnistung und Entwicklung des Embryos im Uterus.
Synthetische Produkte wie MPA wirken stärker als natürliche Hormone. MPA unterdrückt den Sexualzyklus. Es verhindert Schwangerschaften und wird in Antibabypillen eingesetzt.
MPA regt außerdem den Appetit an und fördert die Einlagerung von Wasser im Gewebe.
In der Tiermedizin diente MPA deshalb als Wachstumshormon und Mastbe-schleuniger.
In Europa und in den USA ist MPA in der Tiermast heute nicht mehr zuge-lassen. In Deutschland ist die Anwendung verboten. Wie gefährlich ist MPA?
Die in den Lebensmitteln gefundenen Mengen gelten als unbedenklich.
Der Körper scheidet MPA relativ schnell wieder aus. Das BgVV rechnet nicht mit einer akuten Gesundheitsgefährdung für den Verbraucher.
Eine einmalige oder geringe Aufnahme von MPA über belastetes Fleisch oder Limonade hätte keine gesundheitlichen Folgen. Diese Einschätzung basierte auf den bekannt gewordenen Rückstandsmengen.
Der Glukosesirup selbst war stark belastet. Schon die tägliche Aufnahme von etwa 30 Gramm Sirup wäre allerdings kritisch. Ein Liter Fruchtsaft oder Limonade kann durchaus 50 Gramm Sirup enthalten. Durch regelmäßiges Trinken dieser Menge werden die Grenzwerte überschritten. Toxikologische Bewertung
Die EU hat für MPA keine Höchstmengen für Lebensmittel festgesetzt.
Es gibt jedoch zwei Richtwerte: Den No Observed Effekt Level (NOEL) und denAcceptable Daily Intake (ADI).
Der NOEL beschreibt die Menge von MPA, die im Tierversuch noch keine Wirkung gezeigt hat. Dieser Wert liegt bei 30 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht.
Der Acceptable Daily Intake (ADI) berücksichtigt einen Sicherheitsfaktor von 100. Der Wert beschreibt die annehmbare Tagesdosis - also die Menge MPA, die vom Menschen aufgenommen werden kann, ohne dass es zu gesundheit-lichen Beeinträchtigungen kommt. Der Wert ist auf einen Menschen mit 60 kg Körpergewicht bezogen. Er liegt bei 18 µg/Tag.
In der Medizin wird MPA kurzfristig mit Dosierungen von bis zu einem Gramm eingesetzt. Wo kam das MPA her?
MPA gelangte durch Panscherei in die Nahrungskette.
Ausgangspunkt war die belgische Firma Bioland Liquid Sugars. Der Betrieb stellte Zuckersirup her. Bei der Herstellung wurden offenbar Arzneimittel-abfälle in den Zuckersirup gemischt. Die Arzneimittelabfälle stammten aus Irland.
Der hormonverseuchte Zuckersirup wurde an Getränkehersteller und einenFuttermittelproduzenten geliefert.
Der Futtermittelproduzent in den Niederlanden setzte den Zuckersirup dem Schweinefutter zu. Er lieferte an hunderte Bauernhöfe in Deutschland, Belgien, Dänemark, Schweden, den Niederlanden und Frankreich.
Die belgische Firma Bioland Liquid Sugars hat inzwischen Konkurs angemeldet. Nach Angaben der belgischen Regierung hatte sie keine Lizenz für Lieferungen an Lebensmittelbetriebe. Welche Lebensmittel waren mit MPA belastet? MPA wurde:
z in Fleisch - vor allem Schweine- und Kalbfleisch und z in Limonaden gefunden.
Der MPA-belastete Zuckersirup wurde ca.18 Monate bei der Herstellung von Lebensmitteln eingesetzt. Die meisten belasteten Lebensmittel wurden offenbar vor Bekanntwerden des Problems verzehrt.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
z Bekannte Nebenwirkungen bei der hochdosierten, medizinischen Behandlung mit MPA sind Diabetes mellitus, Thromboembolien und Schädigungen der Augen.
z MPA steigert den Appetit und wirkt zentral dämpfend. Hohe Dosierungen in Lebensmitteln könnten bei Frauen zu Zyklusstörungen und Blutungen führen. Was wurde getan?
z Untersuchung und Aufdeckung des Eintragspfades in die Nahrung.
z Vernichtung der belasteten Futtermittel.
z Vorübergehende Sperrung der belieferten Bauernhöfe.
z Rückrufaktion von Hersteller und Handel.
z Information des Verbrauchers. Was kann der Verbraucher tun?
z Nichts. Belastete Lebensmittel waren nicht zu erkennen.
z Es ist/war Aufgabe der Lebensmittelüberwachung.
z Eventuell belastete Produkte waren beim Einkauf nicht zu erkennen. Nur die Behörden konnten handeln.
Obergericht des Kantons ZürichII. Zivilkammer Mitwirkend: Oberrichterin lic. iur. A. Katzenstein, Vorsitzende, Oberrichter lic. iur. P. Hodel und Oberrichterin lic. iur. E. Lichti Aschwanden sowie Ge-richtsschreiberin lic. iur. A. Muraro-Sigalas. Beschluss und Urteil vom 25. Juni 2012 A._____, vertreten durch Rechtsanwalt lic. iur. X._____ Psychiatrische Klinik B._____ , betreffend
Technological Landscapes for Tomorrow’s Cultural Economy (DIGICULT) Definitions - trends - hypotheses Salzburg Research Forschungsgesellschaft m.b.H. Forschungsbereich Informationsgesellschaft Jakob-Haringer-Straße 5/III, A-5020 Salzburgtel. +43-662-2288-303; fax: +43-662-2288-222D I G I C U L T – D e f i n i t i o n s , t r e n d s , h y p o t h e s e s INTRODUCTION